Der erste Dreier ist da!

Es hatte sich letzte Woche mit dem Punktgewinn in Feucht schon so ein bisschen angekündigt. Die Bayern begannen in einem 4-1-4-1-System deutlich selbstbewusster und spielfreudiger, als das zuletzt der Fall gewesen war. Nico Schmidt besetzte die einzige Defensivposition im Mittelfeld, während Durkan alleine im Sturmzentrum agierte. Tim Scherbaum gab sein Heimdebüt in der Innenverteidigung, Yuma Mukoyama auf einer der Außenpositionen im offensiven Mittelfeld, wo er mit Hendrik Geiler wiederholt die Seiten wechselte. Es dauerte bis zur 11. Min, als mit einem Schuss von Frey aus der zweiten Reihe die erste Torannäherung gelang. Gleich erneut Frey war es dann in der 20. Min, dessen Versuch nach schöner Kombination von Seifert und Geiler über die rechte Seite durch die Abwehr der Gäste zur Ecke geklärt werden konnte. Im Anschluss an diese Ecke gelangte der Ball am zweiten Pfosten in kurzer Tordistanz zu Simon Kasper, der den Ball über die Linie drücken wollte, aber am überragend reagierenden Torwart Zwickl scheiterte. Der war eigentlich schon drin! Die Großbardorfer spielten aber auch noch mit und starteten nach einem Ballverlust im Spielaufbau der Bayern in der 30. Min einen Konter, der den Stürmer schon allein auf Torwart Vertey zulaufen ließ, eher Nico Schmidt mit einer regelrechten Monstergrätsche die Situation für die Seinen bereinigte. Gleich darauf eine ganz ähnliche Situation in der 32. Min, dieses Mal blieb Torwart Vertey selbst Sieger gegen den Angreifer und klärte die Angelegenheit mittels eines Pressschlags. So ging es mit dem 0:0 in die Pause, Wachsamkeit blieb trotz der spielerischen Überlegenheit in Halbzeit 1 aber gefordert.

Der zweite Durchgang begann mit einer Großchance über die linke Seite, von wo in Minute 48 eine Flanke von Hendrik Geiler auf das Großbardorfer Tor zuflog, die der Torwart unterschätzte, die länger und länger wurde und letztlich die Torlinie entlang rollte, aber nicht den Weg ins Netz fand. In der 50. Min hätte es dann eigentlich für die Bayern klingeln müssen, als Torwart Zwickl einen Fernschuss vor die Füße des einschussbereiten Durkan abprallen ließ, der dann aber doch am Keeper scheiterte. So blieb es Nico Schmidt vorbehalten, nach einer Ecke in der 52. Min aus kurzer Distanz am ersten Pfosten mit einem Kopfball den Führungstreffer zu markieren – erste Erleichterung machte sich auf der Au breit. Die Führung war der verdiente Lohn einer druckvollen Anfangsphase in Halbzeit 2, die auch das Publikum mitnahm und zur lautstarken Anfeuerung der Heimmannschaft veranlasste. Fürs erste abgerundet wurde dieser Abschnitt in Minute 59 durch Freys 2:0, das er aus Mittelstürmerposition erzielte, wo ihn Durkan nach Steilpass und gewonnenem Laufduell über rechts mustergültig bedient hatte. In der Folgezeit flachte das Spiel etwas ab, die Gastgeber verzeichneten noch einige Chancen durch Frey und den eingewechselten Mittereder, die jedoch erfolglos blieben. Stattdessen trafen dann die Gäste in der 84. Min nach einer Ecke mehr oder weniger aus dem Nichts durch Alawami mit einem Schuss aus 12 Metern ins rechte obere Eck zum 2:1. Die Bayern brachten ohne weitere Großchancen für Großbardorf im Anschluss die Führung über die Runden, wobei in Minute 4 der Nachspielzeit Mittereder nach Ballgewinn im Mittelfeld mit dem mitgelaufenen Schmidt vor dem Gästetor noch einen Doppelpass spielte und das Spielgerät dann abgeklärt im rechten unteren Eck versenkte. Damit waren endgültig alle Zweifel am Sieg beseitigt.

Die Bayern verzeichnen einen hochverdienten Dreier, was auch der Gästetrainer in der Pressekonferenz unumwunden eingestand. Man hatte das Gefühl, dass der Punkt in Feucht ein bisschen als Blockadelöser gewirkt hatte und vor allem lang vermisste Spielfreude in die Mannschaft zurückgebracht hat. Auf diesem Weg ergab sich endlich nicht nur eine ganze Reihe von Torchancen, was zuletzt schmerzlich gefehlt hatte, sondern es gelang zum Glück dann in Halbzeit 2 auch, einige dieser Chancen zu verwerten. Ein sehr überzeugendes Heimdebüt lieferte Tim Scherbaum ab, der zusammen mit Simon Kasper eine sehr verlässliche Innenverteidigung bildete, beide erwiesen sich immer wieder als überaus zweikampf- und kopfballstark. Auch Yuma Mukoyama deutete in verschiedenen Szenen an, dass er ein Gewinn für die Bayern sein kann. Bester Hofer Spieler auf dem Platz war an diesem Samstag nach Auffassung des Verfassers Nico Schmidt, was nicht nur mit seinen beiden Torbeteiligungen zu tun hatte. Er spulte wie schon die ganz Saison ein riesiges Programm vor der Abwehr ab, war defensiv und offensiv eigentlich überall zu finden und trieb damit seine Mitspieler unermüdlich an. Wichtig zusätzlich: mit Vladyslav Vertey steht inzwischen ein Torwart zwischen den Pfosten, der auch bei hohen Bällen Sicherheit ausstrahlt und der Mannschaft auch sonst das Gefühl eines verlässlichen Rückhalts vermittelt. – us

SpVgg Bayern Hof: Vertey – Seifert, Kasper, Scherbaum, Schubert – Schmidt – Mukoyama, Frey (88. Hamann), Feulner, Geiler (90.+5 Zahynailov) – Durkan (74. Mittereder)
TSV Großbardorf: Zwickl, Mangold, Alawami, Götz (70. L. Binder), Reiher (34. Göller), J. Binder (70. Schmid), Strohmenger, Müller, Rugovaj (70. Peci), Stecklein (57. Zeitler), Schwab.
Schiedsrichter: Abieba (Quelle Fürth) – Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Schmidt (52.), 2:0 Frey (59.), 2:1 Alawami (84.), 3:1 Mittereder (90.+4).

Die Bilder (Mario Wiedel/fupa):
Nico Schmidt als zweikampfstarker Dreh- und Angelpunkt des gestrigen Bayernspiels
Schmidts Kopfball zum 1:0
Freys Treffer zum 2:0
Mittereder: jetzt ist der Sack zu