SpVgg Bayern Hof – SV Donaustauf 0:1 (0:0)

Trainer Sajaja schickte das bewährte Stammpersonal auf den Platz, wobei Fabian Krantz die Position des vor drei Wochen schwer am Kreuzband verletzten Jannick Frey einnahm. Auch die taktische Grundaufstellung blieb beim zuletzt so erfolgreichen 4-1-4-1. Und die Bayern legten los wie die Feuerwehr. Der über rechts steil geschickte Hendrik Geiler brachte in der 5. Minute den Ball scharf in die Mitte des Donaustaufener Strafraums, wo eben jeder Fabian Krantz das Leder aufnahm, noch zweimal verzögerte und bei seinem Abschluss aus 12 Metern schließlich an Torwart Jurasi scheiterte, der großartig reagierte. Das wäre ein Einstieg ins Spiel gewesen! Die Bayern blieben trotzdem weiter am Drücker. Schon in der 8. Minute gab es unter Beteiligung von Geiler, Feulner und Durkan die nächste Möglichkeit, bei der Durkan vor dem Gästekeeper zu Boden ging, ein Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. In der 19. Minute brannte es schon wieder lichterloh im Donaustaufener Strafraum, als Schmidt nach einer Ecke am kurzen Pfosten den Ball Richtung Tor köpfte, auch in dieser Szene blieb Jurasi Sieger und parierte mit einer Hand. Und es ging so weiter: in der 23. Minute gewann Feulner gleich gegen drei Gästespieler ein Kopfball“duell“ im Mittelfeld, legte dabei den Ball auf Geiler, der wieder einmal über rechts allen Gegnern davonlief, seine Hereingabe konnte Durkan im Zentrum allerdings nicht verwerten. In der 29. Minute war es schließlich Schmidt, der den Gästekeeper mit einem überraschenden Fernschuss prüfte, aber nicht überwinden konnte. Und was kam eigentlich vom hochgelobten Angriff der Oberpfälzer? Es dauerte bis zur 39. Minute, ehe man sich das erste Mal gefährlich dem Bayerntor annähern konnte. Nach einem Abstimmungspro­blem im Hofer Deckungsverbund lief ein Stürmer relativ frei auf Vertey zu, konnte mit vereinten Kräften dann aber doch abgedrängt werden. Gleich eine Minute später waren sich Scherbaum und Vertey nochmal nicht so richtig einig, wer den Ball denn nun klären sollte, irgendwann hatte ihn Vertey dann in den Händen – oder auch nicht, der Gästestürmer stocherte ihn jedenfalls irgendwie aus dem Zugriff des Hofer Torwarts wieder heraus und schob ihn über die Linie. Schiedsrichter Steigerwald entschied zugunsten der Bayern auf ein Foul des Angreifers, das hätte auch schief gehen können. Und irgendwie waren die Donaustaufener gegen Ende der ersten Halbzeit aufgewacht, denn in der Nachspielzeit kombinierten sie sich auf der rechten Seite in den Hofer Strafraum, der Abschluss aus ziemlich spitzem Winkel flog am Bayerngehäuse vorbei, aber ein paar Duftmarken konnten die Gäste vor den Pausentee doch noch setzen. Insgesamt allerdings hatten die Bayern eindeutig mehr von der ersten Halbzeit, insbesondere die besseren Chancen.

An diese Leistung wollten die Hausherren in Halbzeit 2 anknüpfen und besonders Nico Schmidt hatte sich dabei offenbar so einiges vorgenommen. So schnappte er sich in der 48. Minute den Ball im Mittelfeld, spazierte schwungvoll an einer Vielzahl von Gästen vorbei durch die Hälfte der Oberpfälzer, sein Abschluss gestaltete sich letztlich leider aber doch nicht druckvoll genug und stellte Gästetorwart Jurasi vor keine allzu großen Probleme. Gleich eine Minute später kam er zu einer weiteren Chance, als er im Spielaufbau den Gästen den Ball abluchste und kurzentschlossen aus 50, 60 Metern zu einen Torschuss ansetzte, den letztlich der Goalie der Donaustaufener mit einiger Mühe abwehren konnte, ganz ungefährlich war das nicht. Und in der 52. Minute erkämpfte er sich schon wieder den Ball vor dem Gästestrafraum, tankte sich durch den Sechzehnmeterraum, wurde dabei allerdings so weit nach links abgedrängt, dass er mit seinem Schuss aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten des Gästetores traf. Donaustauf war ein durchaus unangenehmer Gegner, fand in der Offensive aber nur sehr wenig statt. Und so war es in der 56. Minute auch ein Fehler der Bayernabwehr, der den Oberpfälzern das 0:1 ermöglichte. Einen nicht idealen Rückpass konnte Vertey nur unzureichend nach vorne abschlagen, der Ball landete noch vor der Mittellinie bei Donaustauf, mit einem weiteren Querpass war die gerade aufrückende Bayernabwehr ausgespielt und aus 18 Metern traf der eben eingewechselte Kevin Hofmann ins Hofer Tor. Die Bayern verstärkten sodann ihre Offensivbemühungen, was den Gästen mehr Räume brachte, die sie jedoch weiterhin nur selten ausnutzen konnten. In der 64. Minute verfehlte nach einem Konter der Donaustaufener ein Schuss aus halblinker Position das Bayerntor nur knapp. Trotz viel Aufwands und klarer Spieldominanz blieben deutliche Chancen der Bayern nach dem 0:1 eher rar. Eine der besten entwickelte sich in der 70. Minute, als der eingewechselte Maximilian Weiß nach einem abgeblockten Freistoß aus zentraler Position den Ball nach links auf Tom Feulner hinauslegte, der sich schön durchsetzte, für seine scharfe Hereingabe ins Zentrum des Donaustaufener Strafraums aber keinen Abnehmer fand. Ein weiterer Freistoß gegen Ende des Spiels von Zhuk, der bereits Mitte der ersten Halbzeit den angeschlagenen Marian Schubert ersetzt hatte, wurde sichere Beute des Gästetorwarts. So blieb es beim aus Hofer Sicht unglücklichen 0:1.

Die Bayern haben gegen einen Gegner von der Tabellenspitze in jeder Hinsicht ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert, bei dem ein Unentschieden in jedem Fall leistungsgerecht gewesen wäre. Und hätte man das Chancenplus in Halbzeit 1 ausgenutzt, wäre vielleicht mal wieder noch mehr drin gewesen. Dass ausgerechnet ein überflüssiger, eigener Fehler die sonst an diesem Samstag nicht gerade mit besonderer Torgefahr ausgestatteten Gäste zum Siegtreffer brachte, war schon eher bitter. So zeigte sich Trainer Sajaja auch trotz der Niederlage in der Pressekonferenz stolz auf seine Mannschaft. Eine kleine Entschuldigung schickte er von dort auch an seinen Stürmer Sergeii Zahynailov, den er nach Einwechslung in der zweiten Halbzeit kurz vor Schluss wieder vom Platz genommen hatte. Ihm habe ein wenig der Einsatz gefehlt, aber er habe bei dieser Maßnahme dann wohl auch zu emotional agiert. Im Hofer Spiel konnten einmal mehr Feulner und Schmidt beeindrucken, die als Maschinenraum im Hofer Mittelfeld permanent Betrieb gemacht haben und sich schon die ganze Saison für keinen noch so weiten Weg zu schade sind. So bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft das Bewusstsein der guten Leistung mitnimmt und sich nicht zu sehr vom unglücklichen Ergebnis beeindrucken lässt. Ein Glückwunsch gebührt übrigens Gästetrainer Wagner nicht nur wegen der drei Punkte. Es gelang ihm nämlich tatsächlich, über die gesamte Spielzeit jede einzelne Schiedsrichterentscheidung, die gegen seine Mannschaft ausfiel, lautstark zu kritisieren, selbst jeden Einwurf. Das dürfte ein neuer Rekord auf der altehrwürdigen Au gewesen sein, Chapeau. – us

SpVgg Bayern Hof: Vertey – Seifert, Kasper, Scherbaum, Schubert (19. Zhuk) – Schmidt – Mukoyama, Krantz (68. Zahynailov, 90. Sieber), Geiler (78. Mittereder), Feulner – Durkan (59. Weiß)
SV Donaustauf: Jurasi, Baldauf (90.+2 Grimm), Dotzler (89. Grader), Hufnagel (83. Adelabu), Rinderknecht, Dietl (55. Hoffmann), Goß, Stierstorfer, Tiefenbrunner (59. Nocerino), Grauschopf, Onwudiwe.
Schiedsrichter: Steigerwald (TSV Karlburg) – Zuschauer: 280.
Tor: 0:1 Hoffmann (56.).

Bilder (Mario Wiedel/FuPa)
Bild 1: Trotz allen Anrennens gab es nach dem überflüssigen 0:1 kein Durchkommen mehr
Bild 2: Hoffentlich droht bei Marian Schubert nicht der nächste längere Ausfall