Vermutlich hatte der Wettergott ein gutes Gespür für das anstehende Spiel, denn er präsentierte triste Rahmenbedingungen für den Auftritt der Hofer Bayern am Ostersamstag. Kapitän Tom Feulner fehlte wegen studienbedingter Abwesenheit unter der Woche in der Startformation und wurde dort von Johannes Hamann vertreten, der in ungewohnt offensiver Rolle zentral hinter den Spitzen agierte.

Das Spiel war kaum fünf Minuten alt, als ein Feuchter Angreifer den Ball ungehindert durch das Hofer Mittelfeld treiben konnte, wodurch die Aufmerksamkeit der Bayernabwehr auf das Zentrum gelenkt wurde. Kurz vor der Strafraumgrenze legte er auf einen mitgelaufenen Kollegen nach rechts ab, der den herauseilenden Guyon aussteigen ließ und den Ball Richtung Tor brachte, wo das Spielgerät knapp vor der Linie noch von Alexander Seidel, der auch im übrigen eine gute Partie abliefern sollte, geklärt werden konnte. Vielleicht war es dieser Anfangsschreck, der die Bayern daran hinderte, ein kontrolliertes und durchdachtes Spiel in Halbzeit 1 aufzuziehen. Es blieb vieles dem Zufall überlassen, viele lange Bälle mit dem bloßen Aufkleber Hoffnung darauf wurden aus der Abwehr nach vorne geschlagen. Feucht hatte sehr viel Platz, alle Hofer standen viel zu weit weg von ihren Gegenspielern, so blieben die Gäste spielbestimmend, ohne allerdings die ganz große Torgefahr zu entwickeln. Damit dauerte es bis zur 24. Minute, ehe die Hofer so etwas wie Torgefahr entfalten konnten. Auf Flanke von Seifert ergab sich eine Kopfballmöglichkeit für Alexis, dessen Gegenspieler jedoch vor ihm zur Ecke klären konnte. Bis zur 45. Minute mussten die Fans warten, bis sich die nächste Möglichkeit der Heimmannschaft hätte ergeben können. Die Flanke, von der Höhe des rechten Strafraumecks aus auf das Feuchter Tor geschlagen, konnte jedoch ohne Probleme durch die Gästeabwehr geklärt werden. Das Beste an der ersten Halbzeit war damit letztlich noch der Spielstand von 0:0, weil auch die Gäste aus ihren überwiegenden Spielanteilen kein Kapital schlagen konnten.

Zum zweiten Abschnitt reagierte Trainer Sajaia und brachte mit Feulner und Geiler zwei frische Kräfte für Hamann und Durkan. Die Bayern konnten das Spiel ausgeglichener gestalten, aber es dauerte bis zur 65. Minute ehe vor dem Gästetor Nennenswertes geschah. Geiler trieb den Ball über rechts nach vorne, verlagerte zur linken Seite des Feuchter Strafraums auf Alexis, dessen Flanke ins Zentrum letztlich aber Beute des Feuchter Torwartes vor dem heraneilenden Feulner wurde. Um den Angriff zu beleben, brachte Mikheil Sajaia schließlich Petráček für Alexis (67.), der, kaum auf dem Platz, steil geschickt und im Feuchter Strafraum zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter entschied vorbildlich getreu seiner allgemeinen Marschroute auch diese uneindeutige Aktion gegen die Bayern. Ohne Höhepunkte schleppte sich das Spiel voran, in der 69. Minute verfehlte Feucht, in der 80. Minute Hof durch Seidel jeweils aus der Distanz den gegnerischen Kasten. Aufregung kam damit nur noch dreimal in den Schlussminuten auf, als Feucht zweifach aus bester Position am großartig parierenden Guyon scheiterte und als der eingewechselte Hofer Neuzugang Pierrce Miller bei einem schnellen Konter an der Seitenlinie rüde von den Beinen geholte wurde. Ein Lob ist Schiedsrichter Mignon auch in dieser Szene auszusprechen. Nach dem genannten Foul kam es zur Rudelbildung zwischen fünf Hofern und fünf Feuchtern. Um Ausgewogenheit bemüht, bedachte der Unparteiische den in gesundheitsgefährdender Notbremsenmanier einsteigenden Feuchter Verteidiger und den mit zehn anderen Spielern rangelnden Heimkapitän Feulner je mit dem gelben Karton.

Es blieb also beim 0:0. Den Punkt können die Bayern durchaus auf der Habenseite verbuchen, vor allem durch die Aktionen kurz vor Schluss ist sein Verbleib in der Saalestadt vor allem Keeper Guyon zu verdanken. Um sich aus dem Abstiegsbereich der Tabelle zu lösen, muss die Mannschaft diese Partie abhaken und zu den überzeugenden Ansätzen zurückfinden, die sie in großen Teilen des letzten Heimspiels gegen Don Bosco Bamberg präsentiert hat. – us

Bilder (Mario Wiedel/FuPa)
Bild 1: Elfmeter nach Foul an Petráček?
Bild 2 und 3: Miller wird bei einem Konter in der letzten Minute zu Fall gebracht