Ernüchterung machte sich am gestrigen Abend breit, beim mitgereisten Autor des Artikels, der mit einer gehörigen Portion Optimismus an diesem Freitagabend Richtung Oberpfalz aufgebrochen war, bei der Mannschaft und Trainer Sajaia sicher nicht minder. Der Hofer Übungsleiter hatte mit einer veränderten Grundaufstellung seiner Mannschaft die Gastgeber überraschen wollen, Marian Schubert verteidigte in ungewohnter Weise hinten rechts, Ferdinand Seifert rückte stattdessen auf die rechte Offensivposition im 4-2-3-1-System nach vorne, Fabian Krantz verteidigte links hinten, davor durfte sich Pierrce Miller von Anfang an versuchen. Das Experiment wurde mit der Auswechslung von Miller in der 21. Minute gegen Geiler bereits wieder beendet, alle kehrten auf die angestammten Positionen zurück, Geiler besetzte die rechte offensive Rolle im Mittelfeld. Leider stand es zu diesem Zeitpunkt bereits 1:0 für die Weidener, die in Minute 11 einen Freistoß von der linken Hofer Strafraumseite nicht wie erwartet in den Sechzehnmeterraum hineingeflankt, sondern flach auf eine zentrale Position vor der Bayernbox zurückgelegt hatten, der folgende Abschluss von Zeitler fand seinen Weg durch viele Abwehrbeine hindurch ins Tor. Es ist nicht so, dass die Hofer keine Chancen gehabt hätten, so traf Geiler kurz nach seiner Einwechslung per Kopf den Pfosten, aber deutlich zwingender und immer wieder gefährlich agierten die Gastgeber, was auch daran lag, dass sie gerade in Halbzeit 1 deutlich besser mit dem rutschigen Boden zurechtkamen, der die Gäste doch immer wieder und wieder erheblich ins Straucheln brachte.
Das Bild in Halbzeit 2 wandelte sich nicht grundsätzlich, die Bayern waren bemüht, alles in allem aber in den Offensivanstrengungen zu harmlos. Zwei Kopfballmöglichkeiten von Tom Feulner blieben ebenso ungenutzt wie auf der Gegenseite eine Großchance in der 59. Minute, als nach einer ansehnlichen Kombination schlussendlich aus kürzester Distanz der Angreifer doch noch an einer tollen Fußabwehr von Guyon scheiterte. Endlich entwickelte sich in der 69. Minute eine gute Möglichkeit für die Gäste, als nach einem Abwehrfehler die eingewechselten Petráček und Weiß vor dem Weidener Keeper auftauchten, den Ball aber letztlich nicht im Kasten unterbrachten. Stattdessen wurde im direkten Gegenzug Rodler steil geschickt, legte den Ball am herauseilenden Guyon vorbei und vollstreckte aus spitzem Winkel von links zum 2:0. Trainer Sajaia hatte ohnehin schon offensiv gewechselt, aber die Bayern bekamen einfach keinen richtigen Zugriff auf die Partie. Als dann auch noch Alexander Seidel verletzt den Platz verlassen musste, ergaben sich Abstimmungsprobleme im Hofer Abwehrzentrum, die die Oberpfälzer in Minute 77 nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld durch einen Kopfballtreffer von Graf zur vermeintlichen Vorentscheidung nutzten. Bewundernswert die Moral der Bayern, die nicht aufsteckten und durch einen sehenswerten Freistoßtreffer von Weiß (87.) und einen Kopfball von Alexis nach Ecke (90.+1) auf 3:2 verkürzten. Und dann kam Minute 90+4, in der Guyon einen Freistoß von der Mittellinie links in den Weidener Strafraum schlug. Krantz legte nach hinten ab und Geiler verfehlte mit einem strammen Direktschuss den Weidener Kasten knapp. Das hätte zumindest einen Punkt bedeuten können, danach war aber Schluss.
Die eingangs erwähnte Ernüchterung über Spielverlauf und Ausgang werden Verfasser und vermutlich Team und sonstiger Anhang über das verlängerte Wochenende mit sich herumschleppen. Irgendwie hatte man sich von diesem Spiel viel mehr erhoffen dürfen. Letztlich heißt es aber, runterschlucken und die nötigen Punkte dann eben im nächsten Heimspiel am Mittwoch gegen Tabellenführer Bamberg einfahren. Vielleicht ist der Boden auf der Au dann weniger glitschig. -us
Bild (FuPa)
Hendrik Geiler bei der letzten Chance, doch noch einen Punkt aus Weiden zu entführen