Mit einem großen personellen Nachteil mussten die Bayern zur Partie gegen Tabellenführer Eichstätt antreten, nachdem unser erfolgreichster Torschütze Ajala Alexis nach seiner Torjubelverletzung aus dem Spiel gegen Ingolstadt nicht zur Verfügung stand. Das Sturmzentrum besetzte stattdessen Frey, dessen Position im offensiven rechten Mittelfeld übernahm der von seinen Adduktorenproblemen erholte Nico Schmidt.
In Halbzeit 1 lieferten sich die Mannschaften zunächst ein recht ereignisloses Spiel, in dem Eichstätt bis zur zwanzigsten Minute größere Spielanteile hatte, aber im wahrsten Sinne des Wortes an einer stabilen Bayerndefensive abprallte. Die Hofer Abwehr spielte konzentriert und kompromisslos, Chancen ergaben sich für Eichstätt nicht. Ab der zwanzigsten Minute wurde das Spiel offener, aber weiterhin von zwei Mannschaften bestimmt, die sich im Mittelfeld mehr oder weniger neutralisierten. So fiel der Hofer Führungstreffer auch aus der bei diesem Verlauf fast einzig denkbaren Situation, nämlich aus einem individuellen Fehler der Eichstätter. Seidel spielte einen langen Ball zentral in die Spitze, den der Verteidiger eigentlich schon sicher hatte, Schmidt luchste ihm das Spielgerät dennoch ab, stand allein vor dem Gästekeeper und vollendete überlegt (33.). Danach ergaben sich auf beiden Seiten bessere Offensivszenen, so hätte Weiß mit einem seiner gefürchteten Fernschüsse kurz nach dem 1:0 nachlegen können, auf der Gegenseite musste sich Kycek zweifach nach einem Freistoß aus 16 Metern zentral und bei einem Abschluss aus dem halbrechten Bayernstrafraum gewaltig strecken. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Hoch motiviert kam Eichstätt nach dem Pausentee auf den Platz zurück und drängte die Hofer mit stürmischen Angriffen in die Defensive. Die bis dahin so sattelfeste Bayernabwehr kam vorübergehend gehörig ins Schwimmen und hatte Glück, dass in der ersten Viertelstunde die Null auf der Ergebnistafel stehen blieb. Bei einem Schuss aus rechter Position fälschte ein Eichstätter Stürmer den Ball kurz vor Kycek noch ab, der das Leder gleichwohl parieren konnte. Bei einem nächsten Angriff flipperte das Spielgerät wie schon vergangene Woche durch den Hofer Strafraum, dieses Mal konnten die Gastgeber einen Einschlag im Tor jedoch verhindern. Diese Phase beruhigte sich erst, als sich auch die Bayern offensiv wieder zurückmeldeten – und wie. Hasek versenkte nach einer von links getretenen Ecke aus zweiter Reihe einen Schuss zum vermeintlichen 2:0 im Eichstätter Torwinkel, das der Schiedsrichter wegen einer angeblichen Rangelei im Strafraum nicht anerkannte (59.). Wie auch immer, die Drangperoide der Gäste war beendet, das Spiel wieder ausgeglichen. Auch wenn Eichstätt mehr offensiv investierte, hatten die Bayern mit Kontern die besseren Chancen zu verzeichnen, vor allem in Minute 75 als Weiß aus 14 Metern nach tollem Anspiel von Gezer am Gästetorwart scheiterte. Der Schütze bediente seinerseits den eingewechselten Jahn kurz vor Schluss in gleicher Weise. Statt bei einem seiner ersten Ballkontakte in der Bayernliga den Deckel drauf zu machen, fand auch dieser im Keeper seinen Meister. Nach über sechs Minuten Nachspielzeit war der Dreier in trockenen Tüchern.
Ein bisschen Spielglück gehört in den Drangphasen des Gegners auch dazu, um so mehr eine großartige Leistung unserer Mannschaft, die mit Einsatz, Kampfkraft und Moral dem derzeitigen Tabellenersten drei Punkte entrissen hat. -us
SpVgg Bayern Hof: Kycek – Hamann, Seidel, Scherbaum, Potalov – Gezer, Stadelmann – Schmidt (95. Schubert), Weiß, Hasek (82. Durkan) – Frey (88. Jahn)
VfB Eichstätt: Bähm – Zimmermann, Schaufstetter, Wolfsteiner (63. Brudtloff), Eberle, Meixner, Fries, Lamprecht, Mayer (82. Fiedler), Leipold (77. Jasmann), Schittler (88. Hollinger).
Schiedsrichter: Dadder (Kirchenlaibach-Speichersdorf)
Zuschauer: 550. – Tor: 1:0 Schmidt (33.)
Bilder (Mario Wiedel/fupa):
Keeper Kycek erwies sich erneut als sicherer Rückhalt und könnte so an die große Tradition tschechischer Torleute im Bayernkasten anknüpfen, man denke nur an die Namen Shejbal, Bertelman und Vosyka
Schmidt trifft zum Sieg