SpVgg Bayern Hof – TSV Abtswind 3:2 (2:0)

Ein Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten erlebten die Zuschauer heute auf der Grünen Au. Waren die Bayern in der Halbzeit eins noch das Team, das deutlich mehr Spielanteile für sich verbuchen konnte, drehten sich die Verhältnisse sofort nach Wiederbeginn vollständig.

 
SpVgg Bayern Hof: Lang – Seidel, Feulner, Chocholousek, Seifert – Schraps, Bifano – Kavalir (86. Schmidt), Holek (69. Fischer), Sevcik – Hajek
TSV Abtswind: Reusch – Ruft, Graf, Wirsching, Endres, Wolf, Dietl (77. Hummel), Dußler, Herrmann, Sturm (56. Hillenbrand), Steinmetz (46. Lehmann)
Schiedsrichter: Götz (Schwandorf). – Zuschauer: 380. – Tore: 34. Min. Kavalir 1:0, 41. Min Hajek 2:0, 53. Min. Graf (Foulelfmeter), 59. Min. Dietl 2:2, 73. Min. Hajek 3:2
 

Die Gastgeber legten im ersten Spielabschnitt ansprechend los, spielten gefällig, so dass der Eindruck entstand, die zuletzt gewonnenen Auswärtspunkte hätten das Selbstbewusstsein durchaus gestärkt. Eine riesige Chance gab es gleich in der zweiten Minute als Hajek den Pfosten mit einem Kopfball trifft und der Abpraller in der allgemeinen Verwirrung nicht verwertet werden kann. Zu weiteren wirklich gefährlichen Szenen vor dem Abtswinder Tor kam es allerdings im Anschluss zunächst nicht mehr. Wie so häufig trat stattdessen genau das Gegensteil ein, ein Gästestürmer ließ Seifert schlecht aussehen und der Ball war schon in Richtung Torlinie unterwegs, ehe der dieses Mal als Außenverteidiger aufgebotene Seidel ihn noch im letzten Moment klären konnte (31. min). Doch dann schlugen die Hofer tatsächlich zu, allerdings unter tatkräftiger Hilfe der Gäste. Sevcik spielte von links einen langen Ball vor das Abtswinder Tor, Kavalir erlief mit Unterstützung der schläfrig wirkenden Gästeabwehr den Pass und spitzelte das Leder über den herauseilenden Torwart Felix Reusch in den Kasten (34. min). Kurz darauf das nächste Abstimmungsproblem in der Abwehr der Gäste, Verteidiger und Keeper waren sich nicht einig, Hajek konnte in das leere Tor des Tabellennachbarn vollenden (41. min). So ging es dann mit einem 2:0 in die Pause. Ein trügerischer Vorsprung, wie sich noch erweisen sollte.

In Halbzeit zwei drehte Abtswind von Anfang an auf und die Hofer schauten überrascht hinterher, kamen in aller Regel einen Schritt zu spät und waren in den meisten Zweikämpfen fortan nur noch zweiter Sieger. Sie wirkten in allen ihren Aktionen wie gelähmt, behäbig und verunsichert. Abtswind kam stattdessen von Minute zu Minute besser ins Spiel, vor allem nachdem durch einen etwas zweifelhaften, von Chocholousek verschuldeten Foulelfmeter der Anschlusstreffer gefallen war (53. min). Und es kam nur wenig später noch schlimmer: nach einer Ecke klärte die Bayernabwehr nicht eindeutig und von der Strafraumgrenze schlug ein Schlenzer in den rechten oberen Torwinkel der Heimmannschaft ein (59. min). Angesichts einer halben Stunde Restspielzeit schwante den Zuschauern auf der Au Schlimmes. Mit Großchancen der Gäste ging es weiter, immer wieder gelang es ihnen, über die Flügel, wo ihnen einfach zu viel Raum geboten wurde, oder durch elegante Zuspiele über die Viererkette hinweg gefährliche Situationen vor dem Bayerntor herbeizuführen. Jonas Lang rettete das eine oder anderen Mal in höchster Not. Und der Hofer Torwart war es auch, der einen genau gezielten langen Abschlag auf den eingewechselten Cristian Fischer spielte und sich so einen Assist zum 3:2 für seine Mannschaft verdiente. Fischer startete einen Konter, ließ noch einen Gegenspieler aussteigen und leitete gekonnt auf Adam Hajek weiter, der aus vollem Lauf den Ball mit rechts annahm und mit links flach ins rechte untere Eck des Abtswinder Kastens versenkte (73. min). Ein tolles Tor – aber eigentlich die einzige gefährliche Szene, die die Bayern in der zweiten Halbzeit vor dem Abtswinder Gehäuse zustande brachten. Um es kurz zu machen, es gab noch einige bange Situationen zu überstehen, so landete Sekunden vor dem Schlusspfiff nach einem Freistoß aus dem Halbfeld der Volleyschuss eines Abtswinder Stürmers knapp über dem Querbalken der Hofer im Fangnetz, letztlich behielten die Bayern die drei Punkte aber auf der Au – ein bisschen als Ausgleich für das, was zuletzt in Großbardorf zurückgelassen werden musste.

Insgesamt muss man jedoch von einem wirklich glücklichen Sieg der Hofer sprechen, worüber sich auch die Trainer in der Pressekonferenz einig waren. Gästecoach Mario Spindler beklagte das mangelnde Spielglück, das ihn wie schon wiederholt zuletzt als Übungsleiter der besseren Mannschaft mit leeren Händen dastehen ließ, Fulvio Bifano konnte und wollte dem nicht widersprechen, ließ aber die alte Fußballweisheit folgen, dass letztlich allein die Punkte zählen und die wiederum die Köpfe frei machen, für bessere und konstantere Leitungen in der Zukunft. Insofern lässt sich auf dem heutigen Sieg trotzdem durchaus aufbauen. – us

Spielbericht FuPa

Frankenpostbericht

Ergebnisse des Spieltags