Der ohnehin ersatzgeschwächten Heimmannschaft fehlte kurzfristig auch noch der etatmäßige Keeper Guyon, Nico Preißler rückte an dessen Stelle. Und schon in der ersten Minute war der neue Mann gefordert, denn nach einem Steckpass in den Strafraum mussten die Erlanger gleich zwei Mal hintereinander mit Müh und Not geblockt werden. Allerdings schlugen die Bayern auch sofort zurück, indem Durkan mit einem langen Ball auf die Reise geschickt wurde und den Gästekeeper mit einem Volleyschuss ernsthaft prüfte. Die Erlanger zeigten sich beeindruckt und agierten in der Folgezeit spürbar vorsichtiger. Es entwickelte sich ein recht ausgeglichenes Spiel mit der einen oder anderen Chance hüben wie drüben, riesige Gefahr konnte keine der Mannschaften entwickeln. Auch in der 37. min nicht, denn es gab nur einen Eckball für Erlangen. Dass der dann ausgerechnet direkt den Weg ins Hofer Tor fand, war unglücklich und zu diesem Zeitpunkt alles andere als zwingend, hatten doch die Hofer eine Minute zuvor nach Flanke von Geiler durchaus auch die Möglichkeit besessen, in Führung zu gehen. So ging es mit einem eher unverdienten Rückstand für die Bayern in die Pause.

In der zweiten Halbzeit gewann Erlangen Schritt für Schritt ein Übergewicht, allerdings waren es die Bayern, die das erste große Ausrufezeichen in der 55. min setzten, als Durkan nach einem tollen Spielzug einen Treffer erzielte, dem wegen Abseits jedoch die Anerkennung verweigert wurde. Und wie es oft so kommt, konnte Preißler beim direkten Gegenzug den Ball nicht richtig festhalten und die Erlanger stocherten das Spielgerät zum 2:0 über die Linie des Hofer Tores. Dass es nun sehr schwer werden würde, zumindest einen Punkt auf der Au zu behalten, war gegen die inzwischen überlegenen Erlanger klar, trotzdem steckten die Bayern nicht auf. Und es wäre sicher interessant gewesen, den weiteren Spielverlauf zu verfolgen, wenn nach einer Ecke in Minute 59 nicht ein Erlanger Verteidiger für seinen schon geschlagenen Torwart den Bayernkopfball von der Linie gekratzt hätte. Stattdessen schlugen die Gäste ihrerseits in der 60. min eine Ecke flach vor das Hofer Tor, der Ball wurde nochmals flach weitergeleitet und letztlich aus kurzer Distanz ins Tor bugsiert. Das 0:4, das aus einem überfallartigen Konter nach einem Hofer Freistoß vor dem Gästetor resultierte, setzte dann in der 66. min den Schlusspunkt. Die Bayern gaben sich trotzdem nie auf, kämpften unverdrossen weiter und hatten noch die eine oder andere Abschlussmöglichkeit, der Ehrentreffer blieb der Heimmannschaft aber versagt.

Gegen ein Team von der Tabellenspitze fällt es angesichts der Personalmisere momentan schwer, zu bestehen. Die Moral war aber auch heute intakt und der Spielverlauf mit dem vermeidbaren Eckentor zumindest in Halbzeit 1 unglücklich. Die noch fehlenden Punkte müssen dann eben gegen Mannschaften aus anderen Tabellenregionen eingefahren werden.

SpVgg Bayern Hof: Preißler – Kasper, Ismail, Schmidt, Schraps (65. Mittereder), Frey (78. Schubert), Durkan, Seifert, Krantz, Feulner, Geiler (65. Drewanz).
ATSV Erlangen: Jurkic – Kracun, Ayvaz, Ort, Geyer (79. Janz), Fischer (75. Sinelis), Markert, Marx (79. Kleefeldt), Visnjic (66. Rexhepi), Messingschlager, Lawson (75. Jasarevic).
Schiedsrichter: Raßbach (Lehrberg) – Zuschauer: 358. – Tore: 0:1 Markert (37.), 0:2 Fischer (56.), 0:3 Marx (60.), 0:4 Ort (66.)

Foto (Frankenpost) Die Ecke schlägt im langen Eck ein.