Wie schon angekündigt mussten die Bayern auf zwei wesentliche Stützen im heutigen Heimspiel verzichten. Alexis fehlte wie schon zuletzt wegen eines Haarrisses im Schienbeinkopf, Schmidt wegen seiner dauerhaften Adduktorenprobleme. Im Sturmzentrum durfte sich dafür einmal mehr Durkan versuchen, Frey kehrte auf seine Position im rechten offensiven Mittelfeld zurück, Schubert ersetzte Hamann als rechter Verteidiger.

Die Bayern hatten zu Beginn etwas mehr vom Spiel und bekamen in Minute 7 ihre erste Ecke zugesprochen. Die wurde abgefangen, Regensburg startete einen Gegenangriff, der nicht wirklich gefährlich im linken Hofer Strafraum landete, trotzdem zog Gästestürmer Onuigwe einfach mal ab und der nicht allzu scharfe Ball schlug im Bayerntor ein. Ein Schock gleich zu Beginn, auf den Regensburg in Minute 14 beinahe gleich noch einen draufgesetzt hätte, als nach einem Ballverlust von Gezer im Spielaufbau erst Kycek und dann mit einer artistischen Hackenabwehr Scherbaum die Heimmannschaft im Spiel halten mussten. Würden die Bayern trotz des frühen Nackenschlags zur Stabilität der letzten Spiele zurückfinden? Bereits in Minute 15 gab es Anzeichen hierfür, als Potalov nach einem Flügellauf über links auf Frey an der Strafraumgrenze zurücklegte, der mit seinem Abschluss das Tor knapp verfehlte. Und es dauerte nur zwei weitere Minuten, ehe Maximilian Weiß nach Doppelpass mit Durkan den mitgelaufenen Hasek im Regensburger Strafraum links in Stellung brachte. Der tschechische Neuzugang legte nochmals auf den besser positionierten Frey quer, der es bei seinem zweiten Versuch binnen kurzer Zeit besser machte und aus 10 Metern nach rechts oben vollstreckte (Bild). Ein Angriff wie aus dem Lehrbuch. Mit diesem fulminanten Start hatten beide Mannschaften ihr Pulver zunächst verschossen, bis kurz vor der Halbzeit tat sich wenig, das Spiel war zerfahren, Regensburg verzeichnete die eine oder andere Halbchance. Erst unmittelbar vor der Pause wurde es nochmal intensiv, wobei erneut Hasek eine Hauptrolle zukam. Erst bediente er von links mustergültig Durkan, der aus kurzer Distanz an Torwart Bartl scheiterte, nach der nachfolgenden Ecke war es Hasek dann selbst, der aus fünf Metern den Gästeschlussmann nicht überwinden konnte. So blieb es beim 1:1 zur Halbzeit.

Es dauerte in der zweiten Hälfte bis zur 55. Minute, ehe Regensburg mit einem Angriff über die linke Seite das erste offensive Ausrufezeichen setzte. Kycek tauchte ab und fing die flache Hereingabe souverän mit einer Hand ab (Bild). Das Spiel blieb arm an Höhepunkten, die Bayernfans mussten bis zur 66. Minute warten, ehe die Gelbschwarzen das Regensburger Tor einmal wieder in Gefahr brachten. Weiß schickte in bester Spielmachermanier Hasek über links in den Strafraum, wie schon kurz vor der Pause zog der Bayernstürmer gegen Keeper Bartl den Kürzeren. In der 69. Minute wurde schließlich Durkan an der Strafraumgrenze leicht nach links versetzt gefoult, den fälligen Freistoß versenkte sodann Maximilian Weiß mit Vehemenz in die rechte Torwartecke zum 2:0 (70., Bild). Anschließend spielten die Bayern bis zur 85. Minute ihre derzeitige Qualität aus und hielten mit Robustheit und unglaublicher Stabilität die Gäste weit vom eigenen Kasten entfernt. Erst als Schubert bei einem Angriff über links ins Straucheln geriet, konnten sich die Regenburger mal wieder in den Hofer Strafraum hineinspielen und Kycek musste die Führung mit einer Glanzparade gegen einen Schuss aus kurzer Distanz festhalten. Obwohl die Gäste sich stetig bemühten, ließ die Bayernabwehr keine weiteren Möglichkeiten zu und es entstand die letzte Torchance des Spiels auf der Gegenseite, indem Weiß nach Zuspiel von Durkan aus 17 Metern zentral noch mal einen ordentlichen Schuss auspackte, der jedoch links am Kasten vorbeistrich (90.).

Die Mannschaft macht Freude. Schon der Umstand, dass es gelungen ist, mit Seidel, Scherbaum, Gezer und Stadelmann Akteure zu echten Stützen zu machen, die aus der Region stammen und vor kurzem noch alle unterklassig gespielt haben, ist schlicht toll.  Die Grundlage für die derzeitigen Erfolge liegt zweifellos in einer Defensive, an der sich unsere Gegner ein ums andere Mal einfach die Zähne ausbeißen. Wenn Weiß, Frey, Hasek und künftig hoffentlich auch wieder Alexis vorne dann den einen oder anderen verwandeln, könnte es eigentlich ganz gut weitergehen. -us

SpVgg Bayern Hof: Kycek – Seidel, T. Scherbaum, Potalov, Schubert – Gezer, Stadelmann, Weiß (89. Pöhlmann), Frey (90. P. Scherbaum), Hasek – Durkan
SSV Jahn Regensburg II: Bartl – Halmbacher (89. Racean), Amadou, Gebhard, Kharabara, Meyer (87. Maul), Walter (76. Aracic), Bajric, Bauer, Rupp, Onuigwe (63. Griesbauer)
Schiedsrichter: Philipp Ettenreich (VfL Zusamaltheim)
Zuschauer: 809
Tore: 0:1 Onuigwe (7.), 1:1 Frey (17.), 2:1 Weiß (69.)

Bilder: Mario Wiedel/fupa