Die Hoffnung der Bayernfans auf eine Rückkehr von Goalgetter Alexis wurde nicht erfüllt, noch nicht restlos auskurierte Schmerzen im verletzten Knie verhinderten sogar, dass er auf der Bank Platz nahm. Die Position im Sturmzentrum übernahm einmal wieder Nico Schmidt.
Das Spiel begann eher zäh, es gab kaum Torchancen auf beiden Seiten, spätestens ab der 30. Minute zog sich Würzburg sodann vollständig zurück und rückte auch bei den vereinzelten Kontern kaum entschlossen nach. Wenn sich so etwas wie Gefahr für die Bayern ergab, dann über ihre nicht ganz sattelfest wirkende rechte Abwehrflanke. Bis zur 33. Minute dauerte es auch auf der Gegenseite, ehe es zu einer guten Gelegenheit kam. Schmidt eroberte den Ball im Mittelfeld, legte steil auf Hasek, der aber am Gästekeeper aus kurzer Distanz scheiterte. Auch eine sehenswerte Eckenvariante in Minute 44 brachte keinen Ertrag, als der kurz ausgeführte Ball über mehrere Stationen bei Frey an der Strafraumgrenze landete, dessen Chip in den Strafraum Seidel per Kopf aber nicht verwerten konnte.
In Halbzeit 2 dauerte es nach einer ersten Halbchance von Schmidt bis zur 59. Minute, ehe die Bayern diesen einstudierten Eckball ein zweites Mal probierten, Abnehmer war dieses Mal Nico Schmidt, der den Kopfball ebenfalls nicht im Gästekasten unterbrachte. Es hätte ein Spiel der Standards werden können, denn in Minute 63 legte Schmidt eine wiederum kurz ausgeführte Ecke auf den am Strafraumrand lauernden Frey zurück, dessen Schuss das Würzburger Tor aber erneut verfehlte. Den nächsten Anlauf unternahm Niklas Stadelmann mit einem Alleingang, der ihn nach schönem Doppelpass mit dem eingewechselten Wich in Schussposition brachte, aber typisch für den Spielverlauf wurde dieser erfolgversprechende Versuch durch ein Verteidigerbein abgeblockt und erreichte noch nicht einmal das Tor der Gäste (75.). Die nächste Torchance leitete der eingewechselte Miller ein, der sich auf der rechten Seite in den Gästestrafraum spielte und den Ball auf den an der 16er-Grenze positionierten Gezer passte, dessen Versuch der Würzburger Torwart mit großer Mühe klären konnte (80.). Auch die vielleicht beste und gleichzeitig letzte Chance des gesamten Spiels wurde vergeben, als sich Wich in der 82. Minute nach Steilpass von Gezer gegen seinen Gegenspieler behauptete und aus 18 Metern volley abzog, aber auch hierbei am Torwart der Unterfranken scheiterte. So blieb es beim aus Sicht der Gäste glücklichen 0:0.
Die Bayern beherrschten über weite Strecken das Spiel, es wurde aber klar, dass man sich gegen einen sehr defensiv und tief stehenden Gegner schwer tut. Vielleicht hätte ein beschleunigter Heilungsprozess im Knie von Alexis ein anderes Ergebnis erbracht, wenn man einen echten Stoßstürmer als Anspielpunkt im Zentrum hätte aufbieten können. Erfreulich aus Hofer Sicht war zumindest, dass die eingewechselten Wich und Saalfrank frischen Wind brachten und mit großem Einsatzwillen punkten konnten. -us
SpVgg Bayern Hof: Kycek – Hamann, Seidel, Scherbaum, Potalov – Gezer, Stadelmann – Frey (74. Wich), Weiß (85. Saalfrank), Hasek (58. Durkan) – Schmidt (70. Miller)
Würzburger FV: Koob – Lotzen, Krettek (64. Ntolaptsis), Haas (82. Herbert), Hock (65. Gründling), Geier, Röthlein, Michel, Lettmann, Wild (72. Vierneisel), Zuljevic
Schiedsrichter: Hamper (VfR Katschenreuth) – Zuschauer: 780
Bild (Mario Wiedel/fupa)
Wich scheitert bei seiner Chance in Minute 82